Pfingsthain: Zukunft der Pfingstweidstrasse

Am vergangenen Freitag fand ein Podium zur Umgestaltung der Pfingstweidstrasse statt. Gleichzeitig wurde ein Themenheft des Magazins Hochparterre zum selben Thema vorgestellt. Expert:innen und Anwohnende diskutierten darüber, wie diese wichtige Verkehrsader in Zürich-West zu einem lebendigen und vernetzten Raum, dem sogenannten «Pfingsthain», transformiert werden könnte.

Warum die Umgestaltung der Pfingstweidstrasse notwendig ist

Die Pfingstweidstrasse war einst eine Aussenstrasse, wird aber heute als zentrales Element des Quartiers betrachtet. Der Verkehr dominiert das Bild, und es fehlt ein echtes Zentrum, das den Bewohnerinnen und Bewohnern als Lebensraum dient. Ein wesentlicher Aspekt der Diskussion auf dem Podium war die Verbesserung des öffentlichen Raums, um die Lebensqualität zu steigern und das Quartier zu beleben.

Die Vision: Aus der Pfingstweidstrasse wird der Pfingsthain

Die zentrale Idee des Pfingsthains beinhaltet die Schaffung eines grossen Grünbereichs, der durch die Aufhebung zweier Fahrspuren ermöglicht wird. Würden 1000 Bäume gepflanzt, würde das die Temperatur im Quartier regulieren und im besten Fall sogar senken. Das ökologische Gleichgewicht könnte verbessert werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung von Tempo 30, was die Autofahrzeit um nur 20 Sekunden verlängern würde, aber grosse Vorteile für Fussgängerinnen, Radfahrer und den öffentlichen Verkehr hätte. Ausserdem könnten dadurch entlang des Pfingsthains mindestens 2000 neue Wohnungen entstehen, ohne dass eine Umzonung erforderlich wäre. Langsamerer Verkehr bedeutet weniger Lärm, und das schafft mehr Möglichkeiten für Wohnraum – diese Massnahme könnte den Wohnanteil in Zürich-West realistischerweise auf 30% erhöhen. Also so viel Wohnanteil, wie für ein lebendiges Quartier mindestens notwendig ist.

Was es jetzt braucht

Damit der Pfingsthain Realität wird, müssen verschiedene Akteure das Potenzial dieser Umgestaltung erkennen und unterstützen. In der Diskussion am Freitag wurde betont, dass es jetzt an der Zeit ist, zu handeln: Wohnungsnot und Stadthitze sind Themen, deren Lösungen nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können. Umso wichtiger ist ein entschlossenes und zügiges Handeln in der Gegenwart.

Ein Weg könnte die Herauslösung der Pfingstweidstrasse aus dem Nationalstrassennetz sein, damit die Stadt die Kontrolle übernehmen und selbstständig handeln kann. Heute ist die Pfingstweidstrasse nämlich in der Obhut des Bundes.

Die Vision einer grüneren und lebenswerteren Stadt, wie sie zum Beispiel auch von der Stadtpräsidentin von Paris Anne Hidalgo verfolgt wird, sollte als Vorbild dienen. Auch in der Schweiz gibt es erfolgreiche Beispiele, wie Städte menschenfreundlich bleiben oder werden: Podiumsgast Benedikt Loderer verhindert seit 2015 zusammen mit einem Komitee in Biel eine geplante Autobahn durch die Stadt.

Mit vereinten Kräften kann der Pfingsthain Wirklichkeit werden und die Pfingstweidstrasse zu einem lebendigen Zentrum in Zürich-West transformiert werden

Einmalige Chance

Die Umgestaltung der Pfingstweidstrasse zum Pfingsthain ist eine einmalige Chance, die es zu ergreifen gilt. Durch die Reduzierung des Verkehrs, die Schaffung von Grünflächen und die Vernetzung des Quartiers kann Zürich-West zu einem Ort mit hoher Lebensqualität werden. Die Zeit zu handeln ist jetzt.

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