Widerstand gegen Abriss der Maag-Hallen
Werden die Maag-Hallen abgerissen, würde ein lebendiger Kulturort und einer der letzten Zeugen der Industriegeschichte in Zürich West für immer verloren gehen. Die Hamasil Stiftung und weitere Akteure haben Rekurse gegen den am 13. Juni 2023 publizierten Bauentscheid eingereicht.
Die Hamasil Stiftung setzt sich seit Jahrzehnten für eine sozial- und umweltverträgliche Entwicklung des Quartiers rund um das Zentrum Hardbrücke ein. So vereint der Kulturpark an der Pfingstweidstrasse, der von der Hamasil Stiftung als Grundeigentümerin initiiert wurde, Wohnen und Arbeiten, Bildung, Kultur und Gastronomie an einem Ort. Da die Hamasil Stiftung im Kulturpark ihren Sitz hat, ist sie direkte Anrainerin des Maag-Areals und als solche einspracheberechtigt.
Maag-Hallen sind schutzwürdig
Der geplante Abriss der Maag-Hallen ist rechtlich unzulässig. Die Maag-Hallen erfüllen die Kriterien, um als schutzwürdig eingestuft zu werden, womit sie erhalten bleiben müssen. Daneben widerspricht ein Abriss diametral den heutigen Prinzipien im Städtebau, bestehende Strukturen zu erhalten und neu zu nutzen. Auch aus Klima-Sicht ist es unsinnig, bestens erhaltene Gebäude zu zerstören und neu zu bauen. Die Hamasil Stiftung ist überzeugt, dass das Quartier nicht noch mehr sterile Bürobauten und teure Wohnungen braucht, sondern Kultur, Gastronomie, Läden und Wohnungen, die bezahlbar sind. Nur so kann Zürich West lebendig, urban und zukunftsfähig bleiben.
Alternativprojekt würde Kultur, Wohnen und Arbeiten vereinen
Es liegt bereits ein Alternativvorschlag für die Entwicklung des Maag-Areals vor, nämlich das im Architekturwettbewerb favorisierte Projekt der Pritzkerpreis-Gewinner Lacaton & Vassal. Dieses Projekt würde die historische Bausubstanz erhalten und das Gebiet rund um das Zentrum Hardbrücke beleben, indem es Kultur, Wohnen und Arbeit vereint. Werden die Maag-Hallen hingegen abgebrochen, gehen ikonische Zeitzeugen der Industriegeschichte sowie ein pulsierender und funktionierender Kulturstandort für immer verloren. Deswegen haben 2021 über 10’000 Menschen nach Bekanntgabe der Abriss-Pläne eine Petition des Komitees «Retten wir die Maag-Hallen» zum Erhalt der Maag-Hallen unterzeichnet.
Sonderbauvorschriften Maag-Areal sind veraltet und gehören revidiert
Stadt und Grundeigentümer stellen sich auf den Standpunkt, die geltenden Sonderbauvorschriften würden Alternativen zum Abriss der Maag-Hallen verhindern. In diesem Sinne sind die Rekurse eine Chance, weil sie zu einem Marschhalt zwingen und der Stadt sowie den Grundeigentümern die Zeit geben, ihre Planung zu überdenken und die Sonderbauvorschriften aus dem Jahr 2004 an die heutigen Herausforderungen von Klimaanpassung, lebendigem Städtebau und Baukultur anzupassen. Denn die Rekurse haben aufschiebende Wirkung.
Im Zürcher Gemeinderat wurde kürzlich eine entsprechende Motion für eine Revision der Sonderbauvorschriften eingereicht. Stadt- und Gemeinderat müssen diese Chance nutzen und die Versäumnisse der letzten 20 Jahre korrigieren.